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Bezüglich Stellung und Richtung der Hintersprossen neh-
men U., Cannstadter Schadel und Leidener M.eur. Hiberniae
(wo die Hintersprossen in der Vorderansicht noch sichtbar
sind) eine zwischen beiden Pohligschen Rassen vermittelnde
Stellung ein.
Wo also einige Geweihe die Sonderstellung des nieder-
landischen Materials schon andeuten, habe ich versucht auf
Grund der Schadelmasze dieses Material zu charakterisieren
und zu diesem Zweck einige Indices berechnet. Der Langen-
Breiten-Index habe ich nur deshalb zur Charakterisierung der
neuen Subspecies benützt, weil er sich von den meisten in
der Literatur beschriebenen Schadeln ermitteln lasst, aber er
hat den Nachteil, dasz er eigentlich nur an vollstandigen
Schadeln berechnet werden kann. Wohl habe ich versucht
die maximale Lange (auf der Oberseite des Schadels) von B.,
U. und M. 1113 zu rekonstruiren, wobei ich mich, an der
Hand der Verhaltnisse von M. 1114, sowohl auf Masz 2,
wie auf Masz 3 basierte und fur Masz 1 den Mittelwert
zwischen Masz 2+103 mm und Masz 3 90 mm einsetzte.
(103 ist die Differenz der Maszen 1 und 2, 88 die Differenz
der Maszen 1 und 3 für M. 1114, wobei ich 2 mm addiert
habe, weil diese Differenz bei M. 1114 etwas kleiner als
normal zu sein scheint.Allerdings ist es nicht ausgeschlossen,
dasz M. 1113 und B. ein L-B-Index grosser als 2.06 hatten.
Dieser Index allein ist zur Bestimmung der Rasse also un-
genügend,
Auszer den in der Tabelle angeführten Indices, ergaben
sich noch folgende Werte für M.eur. Hiberniae 2.04, 2.10,
2.30 (Cuvier, S. 73 und 74) und für M.eur. Germaniae 2.50,
2.51, c. 2.16, 2.38 (Frentzen und Speyer, S. 49, No. 1, 3, 4
und c, siehe auch Dietrich, S. 152). Dasz auf Grund einiger
Angaben in der alteren Literatur (John Hart, Geinitz) ein
L-B-Index von viel weniger als 2 für die irische Rasse be
rechnet wurde, erklart sich aller Wahrscheinlichkeit nach
dadurch, dasz die erwahnten Autoren die Lange des Schadels
auf der Unterseite gemessen haben.
Der Index 2, welcher von vielen schadhaften Schadel be-