gatte66, zumindest namentlich am haufigsten vor. Einige wenige Angaben liegen über die Grössenverhaltnisse (alle in Fuss) vor: Ihre Lange über alles schwankte zwischen hundert und 128, ihre grösste Breite betrug zwischen zehn und zwölf und die Höhe ihres Unterdeckes zwischen fünf und 6l/2 Fuss67. Ihre Bewaffnung reichte von nur zwölf Kanonen (wir wissen nicht wie- viele eiserne und/oder metallene) mit denen die Rode Leeuw von Ka- pitan Jan Roelantsz Adolphus bestückt war68, bis zu 36 der OragneGd; Lambrecht Bartelsz's Fregatte Eendracht verfügte über 16 bis 18 Ka- nonen; neben 75 Matrosen dienten zwanzig Mann als Enterkomman- do70; die Goude Dolphijn hatte 21 Kanonen an Bord, die Besatzung zahlte 80 bis 90 Mann71; die Befaemden Bergh trug zwanzig Kanonen mit einer Besatzung von etwa hundert Mann72, die Sluys van Vlissingen von Matthijs Quaers war mit 25 Kanonen bestückt73; auf den vier Ka- pern der Kapitane T. Ie Sage, Philip Ras, Quaers und A. Janssen be- fanden sich zwischen 500 und 600 Mann74. Die meisten Kaper dürften über ca. zwanzig Kanonen verfügt und mindestens siebzig Mann an Bord gehabt. haben. Glatte Schiffswand sowie vorzügliche, grossflachige Takelage waren zwei Voraussetzungen für Schnelligkeit und Wendigkeit eines Kapers und erstere erforderte bereits nach einigen Monaten eine gründliche Überholung des Schiffsrumpfes. Ein Schnellsegler muss die Zeelandia von Quaers gewesen sein, wel- cher nur vom schnellsten Ostende-Kaper, einer dreimastigen Kara- velle von Gerrit Dronkrich, die mehr als vierzig portugiesische, fran- zösische und englische Schiffe aufgebracht hatte, übertroffen wurde75; und so müssen wir uns die Beflaggung vorstellen: Die Prinzenflagge wehte vom Besanmast, der Prinzenwimpel vom grossen Mast und eine kleine zeelandische Geusenflagge vom Bugspriet76. Zeeland, niederlandische Antilleninseln, einige spanische Hafen und das Fort Goeree waren Heimathafen bzw. Stützpunkte der Kaper; im letztgenannten hatte der oppercommies mit dem Kapervolk, welches der schwarzen Venus nicht abhold war, seine liebe Not, wie er an die bewindhebber klagte: "soolang bresilvaerders en (swaerte) vrouwen daer sijn, sulks geen ordre connen onderhouden"77. Von den oben erwahnten Basen schwarmten die Kaper in die von der feind- lichen Schiffahrt benutzten Zonen aus: Vor allem ins nasse Viereck Azoren - Madeira - Algarve - Minho und in den Streifen entlang der brasilianischen Küste, von Rio de Janeiro bis über Recife hinaus in den Mittelatlantik über die Kap Verdischen Insein, welcher schliess- lich in. nordöstlicher Richtung auf die Azoren führt. Vor den grosseren Hafen wie Lissabon, Porto, Funchal oder Bahia und überall dort wo sich Schiffahrtswege bündelten, lauerten die zee- landischen Kaper und dort nahmen sie auch die meisten Schiffe. Grosse 47

Tijdschriftenbank Zeeland

Archief | 1976 | | pagina 45