Entfernung zwischen den Stiitzpunkten der Kaper, die damit verbun- denen Versorgungsschwierigkeiten und abgesehen von den Sklaven- schiffen - die geringe Anzahl der dort handelnden feindlichen Schiffe waren ausschlaggebend, dass sie im Südatlantik nur sporadisch auf- tauchten. Die ausschliesslich in der Kaperei tatigen Schiffe waren durchschnitt- lich gute fünf bis zehn Monate bis zu einem Jahr auf Kreuzfahrt; dabei entfallt 2/s der Kaper für die langere Seedauer78; eine erstaunlich lange Zeit, bedenkt man die zum geringen Laderaum verhaltnismassig starke Besatzung, die die Verpflegung, besonders Wasser und Bier, schnell schrumpfen liess; Schiffszubehör und Lebensmittel nahmen sie aus den Prisen, seltener Kanonen und Munition; hatte man genug Matrosen an Bord, konnte man eine Prise sogar zum Hilfskaper aus- r üsten79. Meistens kreuzten die Kaper allein, doch auch paarweise und mehrere zusammen, obwohl sie sich, wie es den Anschein hat, erst im Jagd- gebiet trafen. Einzelfahrern wie Cornelis Jansz van den Velde, unter dem Spitz- namen "Dromcap" bekannt oder Cornelis Fransz Cudde, standen Rudelfahrer (zu dritt oder zu viert) gegentiber: Leijn Brant und Jan Verbrugge neben Philip Ras, Abraham Dominicus, T. le Sage, Quaers und Aldert Janssen80. Ab und zu kreuzten zeelandische Kaper mit denen aus Ostende ge- meinsam, besonders auf der Höhe des Kaps Finisterre81. Tejo-, und Sadomündung waren auch die erkorenen Jagdgebiete der Barbaresken aus Algier und Zalé; blieb Beute aus oder wollte man sich ungebetene Zaungaste vom Flals schaffen, dann gingen Kaper manchmal gegen- einander los: Im Juni 1655 enterten siidlich der Sadomündung drei zeelandische Kaper nach einem harten Gefecht das aus Algier stam mende, mit zwanzig Kanonen bestückte Piratenschiff Pelgrum mit weit iiber hundert Mann, dessen Kapitan Ali Ben de Caij Ramedan mit einigen Dutzend seiner Leute fiel; auch unter den Siegern gab es Tote und Verwundete; unter letzteren befand sich auch Kapitan Aldert Janssen, der einen Streifschuss in der Brustgegend erhielt. Die Zee- lander segelten hierauf mit ihrer Beute nach Cadiz, wo sie die "Moh- ren" für teures Geld als Galeerenstraflinge an die spanische Krone verkauften82. Die von den in der Serra da Arrabida im manuelinischen Stil errichteten, hochgelegenen steinernen Wachtürmchen spahenden Portugiesen waren aber nur ab und zu lachende Dritte. Bereits im vorangegangenen Herbst hatte Kapitan Theunis Post einen Zalé-Piraten mit 110 Mohren und Christen ski aven vor Viana do Castelo erobert und kurz darauf nahm Leijn Brant, der dann vor dem Sado mithelfen sollte den Algierpiraten zu bezwingen, zusammen mit Philip Ras und Jan Verbrugge zwei weitere Zalé-Piraten auf der 48

Tijdschriftenbank Zeeland

Archief | 1976 | | pagina 46