Höhe der Berlengas Insein, verbrannten dabei einen und wollten den
anderen in Cadiz verkaufen83, was jedoch der niederlandische Konsul
zu verhindern wusste, denn die Vereinigten Provinzen hatten ja mit
dem Sant von Zalé ein Handelsabkommen geschlossen, worin sich
beide Seiten verpflichteten die Schiffe des anderen nicht anzutasten84.
De Ruyter, in Zalé von früher her bekannt, gelang es aber wieder den
alten Frieden herzustellen, obwohl das in Cadiz freigegebene, doch im
Gefecht beschadigte Piratenschiff auf der Fahrt nach Zalé durch har-
tes Wetter mit Mann und Maus untergegangen war85.
Im Mai 1654, kurz bevor niederlandische Kolonisten im Mutterland
eintrafen, kam Kapitan H. Wels auf der Prins Robberfi6 mit einer por-
tugiesischen Zuckerprise (400 Kisten), im Oktober Hendrick Pauwel-
sen mit einer Zuckerprise und einem Angolafahrer nach Vlissingen87.
Im Sommer 1654 nahm Bartel Brant auf der Moriaen die nach Goa
segelnde N. S. de Penha de Franga bei den Azoren88. Jan Verbrugge
auf der Trouwe nahm, nach einem langen und blutigen Gefecht bei
Terceira, zusammen mit zwei Ostende-Kapern, im Juli 1655 eine aus
Goa kommende Karacke89.
Von Juni bis Ende 1655 wurden insgesamt flinf portugiesische Brasi-
lienfahrer nach Vlissingen aufgebracht. Den Reigen eröffnete Domini-
cus mit der Sao Miguel (Kapitan Manuel Fernandes Camarino) mit
einer Fracht Haute und Philip Ras mit der 100 Tonnen grossen und
mit 250 Zuckerkisten beladenen Sao Vicente (Kapitan Bras Franco)90.
Im Juli erschien Cornelis Blieck mit der Karavelle S.ta Maria e Sao
Joseph (Kapitan Antonio de Crasto), die mit Lebensmitteln, Wolle
und Eisen fünfzehn Meilen vor dem Zielhafen Bahia beidrehen muss-
te91. Ein Monat danach tauchte Jan Verbrugge mit der auf der Höhe
der Azoren gestellten, mit 170 Zuckerkisten, Tabak und Hauten be-
frachteten Piedade (Kapitan Manuel Nunes Negro)92 auf und Ende
Oktober dann Dromcap auf der Vlissingen, der an der Nordostecke
Brasiliens zwei Karavellen mit Zucker erjagt hatte; eine Prise entlud
er bei der Insel Fernando de Noronha, da sie leekte und überdies wa
ren einige portugiesische Seeleute krank; Dromcap nahm dann Kurs
auf die Antillen93, wohin auch Bartholomeus de Jager mit der kleinen,
aus Rio de Janeiro ausgelaufenen Zuckerprise Consciencia, die er nicht
weit davon erbeutet hatte, segelte; er lud einen Teil der Fracht in den
nach Zeeland sich klarmachenden Kaper Dromcaps und den anderen
ins Lampsins-Schiff Salamander um94.
Schiesslich traf in der letzten Dezemberwoche Jan Christoffelsz Duijm,
der sich notgedrungen wieder sein Brot in de Kaperei verdiente, mit
der Zuckerprise N.a S.ra de Annunciagao (130 Kisten, daneben Tabak
und Hauten) in Vlissingen ein95.
Kaum in See gestochen, fing Dominicus neben der bereits erwahnten
Sao Miguel nach eintagiger Jagd das für die portugiesischen Pachter
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