(contratadores) Penso befrachtete genuesische Schiff N.a S.ra Delia
Vina e St. Veronica, welches nachdem es 200 moyos Salz von Setubal
nach Sao Miguel gebracht und dort fast 800 moyos Weizen und Gerste
ftir die Festung Mazagao geladen hatte, auf der Fahrt dorthin ab und
lief Cadiz an; er durfte wohl die den Portugiesen gehorende Wave in
klingende Miinze umsetzen, andere Frachten jedoch nicht, denn an
diesen waren spanische Kaufleute interessiert!96
Wahrend portugiesische Kolonialtruppen mit Indianeraufstanden und
abtrünnigen Negersöldnern 1654 alle Hande voll zu tun hatten, mach
ten zeelandische Kaper die Küstengewasser unsicher. Im Sommer
jenes Jahres nahm ein Kaper unweit von Rio de Janeiro sechs kleine
Schiffe, die aus dem Hinterland frisch entdeckte (vermutete) Golderz-
klumpen nach Bahia bzw. Lissabon bringen sollten. Vier Kaper zu-
sammen mit einer smack als Aufklarer tauchten im Marz des folgenden
Jahres vor Pernambuco auf, von denen zwei ein portugiesisches Kiis-
tenfahrzeug auf der Höhe von Rio Grande do Sul vergeblich gejagt
hatten97. Kurze Zeit spater kreuzten sie alle drei Wochen vor Bahia,
bis der Gouverneur eine Flotille seeklar hatte98, die nach einem lau-
fenden Gefecht das Aufklarungsboot der Kaper enterte; darauf bra-
chen die Zeelander das Treffen ab99. Der Gouverneur liess darauf von
einer Abteilung Soldaten die Insel (Ilha) de Quiepe besetzen da er ver
mutete, die Kaper würden dort ihren Wasservorrat auffiillen109.
Auch in den folgenden Jahren erschienen stets "ladröes" vor den Kiis-
ten der Kolonie. Im Juli 1656 nahmen sie eine Bark mit Negersklaven
auf halben Weg zwischen Ilheus und Bahia101; im folgenden Monat
fingen zwei oder mehrere Kaper einen Zweimaster mit 1500 alqueires
Mehl vor Bahia ab102 und im Friihjahr 1659 musste das aus Rio de
Janeiro kommende Postschiff vor einem Kaper die Segel streichen103.
Trotz der im Brasilienhandel laufend genommenen Einzelfahrern gab
die portugiesische Krone auf Andringen von Reedern aus kleineren
Hafen Portugals stets Erlaubnis an solche, obwohl sie einen gegen-
teiligen Beschluss gefasst hatte104. So stiegen die Verluste an: Mitte
Februar 1656 ging Daniel Jaspersen mit einer Prise in Pontevedra vor
Anker; zur selben Zeit nahm H. Wels fünfzig Meilen östlich von Ter-
ceira die S.to António e Espirito Santo und setzte sie dann in Cadiz,
nachdem er zuvor die Besatzung an der Insel S.ta Maria abgesetzt
hatte, in Geld um105. Im folgenden Juni fing Jan Verbrugge auf der
Höhe der Azoren einen Nachzügler der Zuckerflotte, die Karavelle
N.a S.ra de Victoria (Kapitan Antonio Vieira) mit 90 Zuckerkisten,
64 Rollen Tabak etc., ab108.
Noch Ende 1656 oder Beginn 1657 steilten die Kapitane Post und
Leijn Brant die Zuckerprise N.a S.ra do Rosario e S.to António (Ka
pitan Fran.co Delpino)107. Im Juli 1657 erschien B. Thuijnman mit der
Prise S.ta Isabella (Kapitan Diogo Frz. da Cruz) vor Vlissingen, die
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