ches jahrlich von etwa fünfzig Schiffen angelaufen wurde135, nach den drej wichtigsten Haf en Brasiliens, Bahia, Pernambuco und Rio de Ja neiro136; ausserdem gelangten alljahrlich iim die tausend Neger aus Angola, Benin und den Rios de Guiné nach den Azoren, Madeira und nach Lissabon, Porto etc.137 Die von zeelandischen Kapern vor 1654 eroberten Sklavenschiffe wur- den, je nachdem wo sie aufgebracht worden waren, wieviel Lebens- mittel, insbesondere wie lange ihr Wasservorrat noch reichte, zumeist an spanische Kolonisten in Westindien verkauft138, da ja die WIC seit dem Aufstand in Brasilien im Jahre 1645 fast alle Plantagen ver loren hatte und ihr Bedarf daher gering war. Neue Abnehmer aber nahmen stets zu auf den Antillen: Niederlander, Englander und vor- allem Franzosen. Kaperkapitan Adriaen Janssen Moij auf der Meerminne versteigerte ca. 700 Sklaven eines 1650 erbeuteten tumbeiro auf St. Eustatius, der Eigenkolonie des Reeders des Kapers, Pieter van Rhee, die von dort zweifellos an die Pflanzer anderer Antilleninseln weiterverkauft wur- den139. Auch die Kanarischen Insein waren ein vorzüglicher Umschlagplatz nach Spanisch-Westindien für "schwarzes Elfenbein". Dromcap, da- mals auf dem Kaper Engelverhandelte dort im Frühling 1653 die Sklaven des tumbeiro N.a S.ra de Conceigao e Penha de Franca14°. Hendrick Pauwelsen setzte ein Jahr darauf dort eine "Ladung" Neger in klingende Münze um, auf die einige Pflanzer in Brasilien vergeblich gewartet haben werden141. Mit dem Verlust Brasiliens und der Kolonisierungswelle von 1657 und den folgenden Jahren an der "Wilden Kiiste" (heute: Guyana), schau- ten die dortigen Pflanzer zunehmend für die im Aufblühen befind- liche Zuckerkultur nach Negerskiaven aus und sie hofften, dass Lands- leute auf den Kapern dem Arbeitskraftemangel abhelfen könnten, denn versklavte Indianer waren durchwegs zu schwach für diese harte Ar beit; überdies machten sie friedliches Zusammenleben mit den Einge- borenen im Hinterland nicht leichter und die Kompagnie war offen gegen "rote Sklaven"142. Um den Kapern den Absatz von Negern aufgebrachter portugiesischer Prisen zu erleichtern und um erstere anzuwackern mehr tumbeiros wie bisher aufzubringen, beschlossen die Direktoren der WIC im September 1659 Curagao als Markt zur Verfügung zu stellen; doch dürfte der verhaltnismassige niedrige Ankaufspreis (je erwachsenen Sklaven bot die WIC nicht mehr als fl. 150) das Angebot wenig verlockend ge- macht haben, da woanders das Doppelte und noch mehr geboten wurde143. Die Pinassen (pataxos), die von der Küste Loangos, aus dem Inneren Angolas den Cuanza-Strom herab und von Benguela her Sklaven nach 53

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Archief | 1976 | | pagina 51