Luanda brachten, waren viel weniger Angriffen seitens zeelandischer Kaper und Schiffe der WIC ausgesetzt als man erwarten würde; nur ein Kaper, die Cater unter Albert Cocq, der zuvor eine portugiesische Barke an der Küste Brasiliens erbeutet und zum Hilfskaper ausgerüstet hatte, erschien Ende 1655 vor Elmina um von dort aus einen Streifzug an der Küste Angolas zu unternehmen mit welchem Erfolg ist un- gewiss144. Ab und zu tauchten Jachten der WIC, die von Elmina aus die Fakto- reien (logies) der Kompagnie anliefen oder Jagd auf Schmuggler mach ten, vor der angolanischen Küste auf; vorallem die Jachten, die Loango anliefen, benützten die Zeitspanne, welche zwischen dem Löschen der Waren und dem Eintreffen inlandischer Güter und Sklaven lag, weiter südlich eine Prise zu machen. Die Swarte Arent (18 Kanonen, 40 Mann) blockierte in der zweiten Jahreshalfte 1656 die Hafenein- fahrt Luandas und fing einige solche Pinassen ab145, wahrend die Vre de, eine andere Jacht der WIC damals in Elmina seeklar gemacht wurde, um im Rio Forcados einige pataxos aus Luanda und Sao Tomé dort beim Sklavenhandel zu überraschen146. In den beiden folgenden Jahren versuchten diese genannten Jachten, anscheinend auch vor Ben- guela147 ihr Glück, wobei die Swarte Arent zumindest einen pataxo zwischen Sao Tomé und Principe nahm148. Die wenigen in Luanda stationierten Kriegsschiffe konnten auch einige Erfolge verbuchen: 1660 verjagten sie zwei Kaper, ein Jahr spater nahm die Ajuda einem Kaper eine Prise wieder ab und kurz danach nahmen ihrer vier unter dem Befehl von Joao Cardozo in einem Ge- fecht mit zwei Kapem, einen149. Den grössten Fang machte anfangs August 1658 Matthijs Quaers, als er nach vierstündigem Gefecht die englische, vom zukünftigem Gou verneur Angolas, Joao Fernandes Vieira, befrachtete Brazil Frigate mit nicht weniger als 1.200 Sklaven sowie 22.000 lb Elfenbein und dem Vermogen zahlreicher begüterter portugiesischer Passagiere, unter ihnen der Vorganger Vieira's Luis Martins de Sousa Chicorro, auf der Höhe der Bahia de Traicao, enterte und dann nach Essequibo schlepp- te. Sousa Chicorro erlag neben anderen Mitfahrenden, nachdem er an Land gebracht worden war, seinen Verletzungen150. Einige Monate vorher hatte Kapitan Joris Louijssen auf der Zoutelande im Dienst seiner Reeder Van Pere, Van Rhee c.s. an der Angolaküste einen kleinen tumbeiro mit etwa hundert Negern gestellt und dann in deren Eigenkolonie Berbiche versteigert151; im Frühjahr 1659 kwam ein anderer, ebenfalls kleiner tumbeiro Leijn Brant auf der Gecroonde Snoeck in die Quere152. Auch nach Buenos Aires, dem teuersten Sklavenmarkt der Neuen Welt, der Peru versorgte, brachten zeelandische Kaper verschiedene Sklavenprisen: Eine im Jahr 1654 oder ein Jahr darauf, auf der sich 54

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Archief | 1976 | | pagina 52