der französische Ingenieur Bartholomé de Massiac befand, der nach dreijahrigem Dienst in Angola via Brasil in die Heimat wollte153. Als Abel Hendricxsen Rod 1659 auf der 't Wapen van Amsterdam am La Plata eine "Ladung" Sklaven verhandeln wollte, liess der ver- schlagene Gouverneur beide Schiffe beschlagnahmen - und behielt den Erlös für sich154. Zwei Jahre danach, als Gillis Cazen auf der Vreede um die 130 Skla ven, die er an der brasilianischen Kliste aus einem tumbeiro (der ihm jedoch wieder abgejagt wurde) in seinen Kaper übernommen hatte, gleichfalls am La Plata gegen patacas los werden wollte, speisste ihn der spanische Gouverneur mit einem Wechsel auf seinen König ab, den Cazens Reeder auf einer Versteigerung in Zeeland zu barer Miinze machten. Mehr Gltick hatte Cazen auf der Rückfahrt vom La Plata, als er abermals einen tumbeiro, diesmal mit ca. 400 Negern zum Bei- drehen zwang und 250 von ihnen auf den Antillen verhandelte für 100.000 lb Tabak und ebensoviel Zucker, den der Karibikfahrer Pie- ter Constant nach Vlissingen brachte155. Im selben Jahr lief Augustin Janssen auf der Gouden Leeuw mit dreis- sig Sklaven Cadiz an, nachdem er den Grossteil zuvor wohl ebenfalls am La Plata an den Mann gebracht haben wird; die erbeuteten Skla ven stammten aus einem vor der Nordostecke von Brasilien erjagten tumbeiro mit ca. 300 Negern156. Der von Holland nach Batavia segelnde Ostindienfahrer Amersfoort sichtete Ende Janner 1658 auf 12° südlicher Breite, unweit vor Bahia einen tumbeiro (Kapitan Manuel Fran.co Portol mit an die 500 Ne gern - neunzig waren inzwischen schon umgekommen und über Bord geworfen worden - den er nach eintagiger Jagd nahm; die gesündere Hiilfte der Sklaven wurde ins VOC-Schiff gebracht und in der Kap- kolonie sowie in Batavia versteigert; den tumbeiro liess man weiter- segeln, da seine Lebensmittelvorrate nur mehr für sechs Tage reichten und seine Seetüchtigkeit viel zu wünschen übrig liess. Kurz nach dem Einlaufen in Bahia lichtete ein Geschwader Anker um den Ostindien fahrer abzufangen, doch war die Suche ergebnislos157. Obwohl also in acht Jahren zehn tumbeiros mit an die viertausend Neger den zeelandischen Kaper in die Hande gefallen waren, machten diese doch keine sieben Prozent von den in jener erwahnten Periode nach Brasilien verschifften Sklaven, Jahr für Jahr um die achttausend, aus, die die Kolonie jedoch verkraften konnte. Die Kaper hatten jedes Jahr soviele Sklaven als sie in jenen acht Jahren zusammen aufbrach- ten, abfangen müssen, hatte die Zuckerproduktion etc. einschneidend zum Sinken gebracht werden sollen, was frühestens nach sechs bis sie ben Jahren zur Auswirkung gekommen ware, falls man sieben Jahre als durchschnittliche Arbeits-, oder Lebensdauer eines erwachsenen Sklaven annimmt; die die anstrengende Arbeit auf den Zuckerfeldern 55

Tijdschriftenbank Zeeland

Archief | 1976 | | pagina 53