Ausgehend von der zehn-, bzw. einprozentigen Abgabe an die WIC- kamer Zeeland und deren bewindhebber, ist nur ungefahr zu er- mitteln, wieviel der eine oder andere Reeder an den Prisen verdiente, da sie, besonders dann, wenn eine Prise nicht in Zeeland versteigert wurde, viel von vornherein auf die Seite raumen liessen und so die Kompagnie laufend prellten: Zahlreiche Reeder sahen in ihr nichts anderes als einen lastigen Mitesser211a. Die Prise von Kapitan Morris brachte dem Reeder Verpoorte 1.262/18/1 vis ein212; Van Bullestraten's Anteil einer von Domi- nicus gemachten Prise belief sich auf tausend vis213; die Reeder Verdonck, Louijssen c.s. kassierten 4.596 vis einer Zuckerprise von Kapitan Cudde214; Isaac Cortenius, Van den Hemel, Van Rijst c.s. strichen zusammen von den zwei in Vigo versteigerten Prisen von Claes Raes den stattlichen Betrag von fast 35.000 vis ein215; derselbe Kapitan brachte seinen neuen Reedern Pieter Biteux, Gillis Crol, Jacob van Hoorn, Abraham van Pere c.s. mit der Golden Falcon 12.947 vis ein, das "Quartctt" 27.385 vis mit dem Schiff Le Breton's und 26.545 vis mit der Experience216; Jacob van Hoorn's Anteil an der Le soleil d'Orébeliet sich allein auf 8.960/1/4 vis2". Wohlgemerkt, die Reeder mussten von den angegebenen Summen, die ihnen nach der Versteigerung ausgehandigt wurden, mindestens 46% an die Besatzung des Kapers, die WIC etc. auszahlen: Obige Betrage sind also zu halbieren um den Reinertrag für die Reeder zu ermitteln. Vom wiedergenommenen WIC-Schiff Vrede erhielten die Reeder nur 23% des Versteigerungsertrages 11.500 vis); Toussaint le Sage er- warb das Schiff allein um fl. 19.000 welches ihm die Kompagnie spater für denselben Preis wieder abkaufte218. Die Kaper nahmen - die Sklavenschiffe ausgenommen - zehn "fette" Prisen, die im Durchschnitt etwa 18.000 vis abwarfen. Der Grossteil, namlieh 53 Schiffe, wild dagegen nicht mehr als 4.000 vis pro Prise ergeben haben, wie aus einigen Versteigerungen zu sehen ist: Die Prise von Pieter Morris warf 5.240 vis, eine Prise mit Stückgut von Quaers 5.750 vis ab; doch waren zahlreiche Prisen andererseits nicht mehr wert als höchstens 3.000 vis, wie aus der Ladeliste zu ersehen ist; die Schiffe selbst waren wenig wert219. Einige Küstenfahrzeuge, meist Pinassen, wohl kein Dutzend, werden nicht mehr als fl. 80.000 eingebracht haben. Anders stand es schon mit den tumbeiros! Die knapp Uber 4.000 erbeuteten Neger waren nach einem Erfahrungswert ca. 3.500 pe?as de India, die in jenen Jahren je 60.000 réis in Brasilien und auf den Antillen durchwegs an die fl. 300 wert waren220; es wurde aber auch wesentlich mehr bezahlt. Laut "Hollantze Mercurius" sollen für pecas de India der aufgebrach- ten Brazil Frigate nicht weniger als fl. 830 bezahlt worden sein; das waren bestimmt nur solche, die von zahlungskraftigen spanischen Ko- 66

Tijdschriftenbank Zeeland

Archief | 1976 | | pagina 64