Prisen den jeweiligen Kapern abzujagen und nach England zu bringen. Darauf liess Cudde mit der Schaluppe drei Zuckerkisten als Geschenk für Kapitan Tutterzeil an dessen Schiff bringen, der zwar beteuerte, die königlichen Befehle nicht übertreten zu dürfen, gleichwohl mit der Bemerkung: "capiteijn ghij sout mij konnen voor den duijvel helpen, omdat ik mijn last heb overtreden met U vrij te laten" das Geschenk annahm und sich mit einer Tonne Bier und einer "kop zecke" für Matrosen und Offiziere sowie für Cudde revanchierte, bevor beide Schiffe ihren Kurs wieder aufnahmen230. Drei Wochen vor diesem Vorfall baten die Reeder der Kaper Oragne und Seignoor, deren Kapitane sicher T. Ie Sage und Claes Raes ge- wesen sein werden, die zeelandische Admiralitat um Erlaubnis, Le- bensmittel und Schiffsersatzteile steuerfrei für drei bis vier Monate nach Spanien - wohl Pontevedra oder Vigo - ausführen zu dürfen; sie stand ihnen zu, falls sie die Güter wieder nach Zeeland brachten, dass sie dann die Zölle wieder ausbezahlt erhielten240. Auf Grund des Beschluss der Staten van Zeeland erneuerte die WIC-kamer Zeeland schon frühere ausgegebene Kaperbriefe241. In den Staten Generaal schlugen die Deputierten Zeelands vor Kaper gegen portugiesische commissievaerders in See zu schicken, um die eigene Kauffahrtei besser zu schützen242. Ende Februar 1662 erhielt W. Kercker für seinen Karibikfahrer Swar- ten Arent einen solchen erneuerten Kaperbrief243, anfangs Mai baten die Reeder der Zeelandia von Kapitan Cudde um einen; da sie aber einen neuen Kaperbrief wollten, womit ihnen die bewindhebber nicht dienen konnten (diese hatten schon vor einem Monat die Staten Generaal um zwölf neue Kaperbriefe - natitrlich erfolglos - gebeten) und betonten, sie könnten nur alte Kaperbriefe erneuern, deren Gültig- lceit die Reeder bezweifelten; darauf wandten sich letztere an die zee landische Admiralitat; deren Rate vertagten die Ausgabe, als die Reeder einen Kaperbrief verlangten, so wie die Kapitane der Flotte Block, Jan Bancker und Leijn Pické ausgestellt hatten bekommen, unter dem Vorwand, dass nicht alle Rate anwesend seien und schickte einen Eilboten nach Den Haag, der dort den Beschluss der Hoog Mogenden abwarten sollte. Die Mehrheit in den Staten Generaal hatte es aber verstandlicherweise nicht so eilig! Erst nach vierzehn Tagen beschlossen sie, der Kompagnie jede Erneuerung eines Kaper briefes zu untersagen; überdies forderten sie die zeelandische Admi ralitat auf, Missbrauchen zuvorzukommen244. Miranda wurde bei den Hoog Mogenden vorstellig: Er klagte, dass trotz der EinsteUung der Feindseligkeiten seitens seines Königs, vom 14. Februar 1662, in Zee land Kaper ausgerüstet würden und einige schon mit alten Kaperbrie- fen in See gestochen waren; andere Kaperkapitane hatten sich nach Ostende begeben und dort einen Kaperbrief des spanischen Königs 70

Tijdschriftenbank Zeeland

Archief | 1976 | | pagina 68