erhalten, namentlich Jan Roelantsz Adolphus auf der Rooden
Leeuw245.
Trotzdem beschloss die WIC-kamer Zeeland wegen anhaltender Auf-
bringungen niederlandischer Schiffe seitens portugiesischer commissie-
vaerders alte Kaperbriefe weiterhin zu erneuern und sagten den Ree-
dern von Quaers einen solchen für eine Kreuzfahrt zu; als der Kaper
kapitein zwei Wochen spater den Kaperbrief abholen wollte, beschlos-
sen die bewindhebber vor der Ausgabe doch erst mit raadpensionaris
Adriaen Veth darüber zu sprechen246. Als Miranda seine Klagen wie
derholte, brachten die zeelandischen Deputierten unter Anführung
ihres raadpensionaris das Treiben der portugiesischen commissievaer-
ders zur Sprache und drangen abermals heftig auf die Einrichtung
eines ausreichenden Fonds zur Bezahlung der durch Privatleute aus-
zurüstenden Kaper an und drohten, falls die anderen Provinzen da
gegen seien, dies selbst als souverane Provinz durchzuführen - und
das auf Kosten aller Provinzen - mit der Anspielung die convoyen/
licenten und das halbe last-, und veilgeld dafür heranzuziehen; es kam
aber zu keinem Beschluss247. Als der portugiesische Gesandte in der
ersten Augustwoche neuerdings wegen eines möglichen Auslaufens der
vier Kaper T. Ie Sage, Quaers, Philip Ras und Thomas Aldertsz With
protestierte und die Hoog Mogenden darauf die zeelandische Admira
liteit an ihre letzten Beschlüsse erinnerte, lehnte diese ein Einschreiten
gegen die Kaper glatt ab248.
Jedenfalls stach Quaers in See und kaperte, angeblich im Dienst des
spanischen Königs, Ende September vor der Reede der Azoreninsel
Sao Miguel die St. Mattheus, deren Reeder in Alkmaar wohnten, wel-
che von der Insel Getreide nach Lissabon bringen sollte und lief Co-
runa an, wo es - nicht unerwartet - zur "guten Prise" erklart wurde249.
Noch bevor Zeeland Ende November 1662 gegen verschiedene Gegen-
leistungen, seinen Widerstand mit Portugal Frieden zu schliessen, end-
lich aufgab250, war es mit der Kaperei abgelaufen. Ausser den sieben
angeführten Kapitanen rüstete anscheinend seit dem Friedenschluss
niemand mehr einen Kaper aus. Manche Kapitane, die zeitweise auf
Kreuzfahrt gewesen waren, hatten schon seit Jahren keinen Kaper
unter ihren Füssen und fuhren, wie Theunis Post bereits vor 1659, im
Karibikhandel; andere waren bei der Flotte geblieben251.
Seit dem Friihjahr 1662 sahen sich die letzten Kaperkapitane um eine
andere Beschaftigung um: T. Ie Sage unternahm wahrscheinlich eine
Karibikfahrt, bevor er sich im Frühjahr 1663 für eine Mittelmeerkreuz-
fahrt auf dem Schiff von Cornelis Evertsen de Jonge um den Posten
eines "appoincte" bewarb, die er jedoch nicht antrat252; er roch ein
eintraglicheres Geschaft und heuerte auf dem ehemaligen Kaperschiff
Dromcaps, Goude Poort bei den Reedern L.W. Verpoorte c.s. für
eine Karibikfahrt an; er und Kapitein Cudde wurden verdachtigt, im
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