vis abwarf272. Wohl noch im Herbst 1666 lieferte Joris Gerritsz. Backer einer wesentlich starker bestückten Fregatte der Royal Navy in der Bucht von Cadiz ein erbittertes Gefecht und takelte sie dabei ab; die Kreuzfahrt lohnte sich: Der Venedigfahrer St. George rait 01 und Korinthen, den Backer wohl in der Nahe der Strasse von Gibraltar steilte, warf bei der Versteigerung ganze 17.250 vis ab, womit seine Reeder Jan Tobiasz. c.s. zufrieden sein konnten273. Auch Theunis Post kreuzte nicht umsonst: Im Herbst musste die Orangetree, im folgenden Jahr eine Pinasse mit Kanarienwein die Segel streichen, die zusammen für die Reeder Isaacq Rubbens c.s. al- lerdings kaura mehr als tausend vis eingebracht haben werden274. Gillis Cazen und Backer, die im Sommer vor der westlichen Kanal- einfahrt kreuzten, nahmen zusammen einen Virginiafahrer und darauf den schwedischen Barbadosfahrer Carolus Gustavus, die mit einander 9.421 vis wert waren275. Konnte Leijn Brant nur zwei Prisen erjagen, die einen Erlös von 6.879 vis ergaben276, umso erfolgreicher war sein Bruder Bartel: In einer "directie", zusammen mit den Kapitanen und Karibikfahrern in Friedenszeiten, Pieter Constant und Adriaen Tant277, nahm er im August 1665 zwei Pinassen mit Butter und Kork, die bei der Ver steigerung von der VOC und den Lampsins um £15.345 vis erstan- den wurden. Keine zwei Wochen darauf fiel ihnen der Virginiafahrer Rappahanock Merchant in die Hande, der fast ebensoviel wert war278. Bartel und seinen Reedern Daniel Thijssen Gillisz. blieb das Gliick treu: Im Sommer 1666 war es abermals ein Virginiafahrer, Alexander, 11.915 vis wert; ein Jahr darauf machte er mit einem ungenannten Antillenfahrer mit einer Fracht Zucker, Tabak und Kakao seinen grössten Fang: 19.625 vis! Bartel selbst erstand das Schiff um 820 vis; zweifellos war Bartel Brant der Kaperkapitein, der in die- sem Seekrieg unter alien am meisten einstrich279. Sieht man von den 95 englischen Schiffen ab, die die Flotte der Gene ral staaten im zweiten Seekrieg nahm, steilten Zeelands Kaper mit 251 Prisen bzw. erbeuteten Frachten (englische, neutrale mit Konter- bande oder eigene, dem Feind abgenommene Prisen) 70% aller von niederlandischen Kapern gemachte Prisen. Allein in Zeeland wurden 120 Prisen versteigert: 64 in Vlissingen, 47 in Middelburg und 9 in Veere280. War der Kampf der WIC und Zeelands gegen Portugal ein Teil des Vorspiels281 zum ersten Seekrieg mit England, so war der danach an- dauernde Kaperkrieg ein Zwischenspiel bzw. ein Vorspiel zum zweiten Seekrieg; die zeelandische Kaperfahrt in den Jahren 1654-62 war in erster Linie ein um wirtschaftlicher Belange, unorganisierter und mit halber Kraft gefiihrter Kampf einer Provinz, deren führende Schicht es nicht verstand, jedenfalls nicht zum Aussersten bereit war, ihre 74

Tijdschriftenbank Zeeland

Archief | 1976 | | pagina 72